Seit 1994 kümmern wir, der BUND Ortsverband Rottenburg uns um den Erhalt der wertvollen Magerwiesen im Naturschutzgebiet Trichter-Ehehalde an den Hängen des Huthüttles. Wir mähen die Flächen, tragen den Grünschnitt ab, entsorgen Müll, bekämpfen die Verbuschung und halten die Trockenmauern in Stand. Es lohnt sich! Mittlerweile blühen das Jahr über prächtig Küchenschellen, Goldastern und Kartäusernelken. Im Sommer sonnen sich hier gerne Eidechsen.
Besonders geschützt sind auch die stark verbackenen Konglomerate aus altpleistozänen Neckarablagerungen, die aus Gesteinen des Einzugsgebiets des Oberen Neckars gebildet wurden. Diese Ablagerungen sind etwa 900.000 Jahre alt.
Denkt daran: Lasst bitte alle Pflanzen stehen! Lauft nicht in die Flächen! Dann werden die geschützten Pflanzen nicht durch Fußabdrücke zerstört!
Eine Anfahrtsskizze zum Huthüttle findet ihr HIER!
Wie wir pflegen
Um die wertvollen Magerrasen zu erhalten müssen die Wiesen regelmäßig gemäht und das Mähgut abgeräumt werden. Das machen wir mit Motorsensen und viel Handarbeit, manchmal auch ganz klassisch mit Handsensen.
Na? Lust auch mal mitzumachen?
Wer nicht regelmäßig Zeit hat, sich jedoch an einzelnen Aktionen zum Schutz der Natur beteiligen möchte, ist als Helfer gerne willkommen.
Ganz konkret können wir bei folgenden Tätigkeiten Unterstützung brauchen:
- Sensen und Mähen
- Freischneiden von Weinbergsmauern und Treppen
- Zusammenrechen des Mähguts
- Abfuhr des Grünschnitts
- Müll einsammeln und Wegbringen
- Für Vesper + Verpflegung sorgen
Viele Hände ein schnelles Ende!
Willkommen im Naturschutzgebiet „Trichter-Ehehalde“!
Informationen zum Naturschutzgebiet Trichter-Ehalde
Sie stehen hier am „Huthüttle“, einem alten Feldhüter-Unterstand. Hätten Sie gedacht, dass sich gerade hier die wertvollste Fläche des ganzen Naturschutzgebiets befindet? Aufgrund der extremen Standortbedingungen – steil, steinig, heiß – konnte sich auf diesem Grat ein seltener Lebensraum entwickeln: Kalk-Magerrasen. Die Fläche ist naturschutzfachlich so bedeutsam, da sich hier Pflanzen durchsetzen können, die an anderen Standorten durch konkurrenzstärkere Arten verdrängt werden.
Das Naturschutzgebiet „Trichter-Ehehalde“ wurde 1938 primär zum Schutz der besonderen Geologie des Gebietes sowie seiner reichen Tier- und Pflan-zenwelt ausgewiesen. Die Hänge wurden damals noch landwirtschaftlich genutzt, insbesondere durch Weinbau und Schafbeweidung. Dieses Gebiet zeichnete sich damals durch ein kleinräumiges Mosaik aus Magerrasen, Trockenmauern, Gebüschen, Hecken und Brachflächen aus. Durch das Ende dieser Bewirtschaftung haben sich heute auf vielen ehemaligen Offenlandflächen Gehölze ausgebreitet. Diese Entwicklung führt zu einer starken Reduktion der Artenvielfalt.
In den Jahren 1992/1993 wurden die völlige verbuschten Flächen unterhalb des Huthüttles in einer gemeinsamen Aktion von Jusos Rottenburg, Studierenden der Hochschule für Forstwirtschaft Rotteburg und dem BUND Rottenburg erstmals wieder freigelegt. Seither wird die vor Ihnen liegende Fläche vom BUND-Ortsverband Rottenburg regelmäßig im Jahr gepflegt. Auf gemeinsame Initiative von BUND, Bürgerprojekt Weggental und in Zusammenarbeit mit den amtlichen Naturschutzbehörden wurden 2018 umfangreiche Rodungsmaßnahmen im gesamten Naturschutzgebiet durchgeführt, um der zunehmenden Verbuschung entgegenzuwirken. Die entstandenen Offenlandflächen werden seither mit Schafen beweidet. Naturschutzfachlich wertvolle Gehölzbestände und Habitatbäume werden bei diesen Maßnahmen geschont.
Genießen Sie die Aussicht auf die Wallfahrtskirche Weggental. Aber bitte verzichten Sie darauf, auf die Felsen zu klettern oder den Abhang hinunter zu steigen! Die Pflanzen sind sehr empfindlich und verschwinden, wenn sie „mit Füßen getreten werden“. Verständlich, oder?